Das Schwarzhölzl

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Das "Schwarzhölzl" und die umgebende Mooslandschaft ist eines der einigermaßen gut erhaltenen Relikte des Dachauer Mooses, das sich noch um das Jahr 1900 von Aubing über Karlsfeld bis nach Freising erstreckte. Nach der allmählichen Trockenlegung seit 1800 und der Aufgabe der Mahd siedelten sich im Bereich des heutigen Schwarzhölzls Kiefern an, die sich nach und nach zu einem Wald verdichteten und durch ihr dunkles Aussehen, insbesondere im Gegenlicht, dem Gehölz zu seinem heutigen Namen verhalfen.

Ab 1970 wurde durch den Bau der Ruderregattastrecke für die Olympischen Spiele in München massiv in den Naturhaushalt des Schwarzhölzls eingegriffen. Der Grundwasserspiegel sank bis zu zwei Meter ab. Dadurch zersetzte sich der Torfboden, so dass die Mooroberfläche absank und die Wurzelbereiche der alten Kiefern freigelegt wurden. Damit wurde auch die Kiefernverjüngung unterbunden, was eines Tages zu einem Wandel des Waldbildes führen wird.

Auch der Schwarzhölzlberg geht auf die Olympiade zurück. Aushub des Regattasees wurde hier zu einem Berg aufgeschüttet. Damit entstand ein neuer Lebensraum, auf dem durch Mähgutübertragungen vom Lochhauser Sandberg und der Garchinger Heide trockenheitsliebende Arten angesiedelt werden konnten, wie Deutscher Backenklee, Frühlings-Enzian und Weidenblättriges Ochsenauge.

So gewann das Schwarzhölzl immer mehr an Reiz. Für uns Karlsfelder ist es ein Stück Heimat geworden, obwohl es eigentlich zu München gehört. Vielerlei Tierarten leben hier, insbesondere seltene Vögel. Die Pflanzenvielfalt ist groß und interessant. Dem Karlsfelder Naturschützer Josef Koller lag das Schwarzhölzl so am Herzen, dass er ein Buch darüber schrieb und alle Hebel in Bewegung setzte, bis das Schwarzhölzl 1994 zum Naturschutzgebiet erklärt wurde. Er bewachte es bis zu seinem überraschenden Tod im Mai 2010 wie seinen Augapfel.

Ein Dorn im Auge waren ihm jedoch unerwünschte Zuwanderer (Neophyten), wie Kanadische Goldrute, Indisches Springkraut, Schlanke Karde und Riesenbärenklau. Deshalb erwarb er sich die Erlaubnis, Pflegemaßnahmen durchführen zu dürfen. Glücklicherweise fand er Freunde bei der Ortsgruppe im Bund Naturschutz, die ihn tatkräftig unterstützten und nun seine Pflege des Schwarzhölzls fortsetzen. Von Förstern und Naturschutzbehörden wird diese Arbeit sehr geschätzt. Bei einer Ortsbegehung bewunderten sie die Schönheit und Hochwertigkeit der neu entstandenen Biotope, wie Schwarzhölzlberg mit Trockenrasen, Dannerwiese und Türwinkelwiese.

Im Schwarzhölzl sind Naherholung und Natur eine Symbiose eingegangen. Dem Menschen stehen Naturschönheiten zur Erholung zur Verfügung und die Artenvielfalt kann sich besser erhalten und entwickeln als in der industrialisierten Landwirtschaft. Es müssen nur Menschen und Neophyten etwas im Zaum gehalten werden.

Hier ist ein Artikel des Münchner Merkur vom 03.01.2014 zu sehen, in dem über das Schwarzhölzl berichtet wird anläßlich des 20 Jährigen Jubiläums als Naturschutzgebiet. Bei Interesse einfach das Bild anklicken.