Das Feuchtbiotop am Seeberg

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Die Entstehung des "Feuchtbiotops am Seeberg" ist letztendlich dem passionierten Naturfreund Josef Koller zu verdanken, der in einem Tümpel am Seeberg Wechselkröten entdeckte und sie durch die Anlage eines Flachweihers beschützen ließ. Ihr Lebensraum wäre sonst durch die Rekultivierung des Karlsfelder Sees verloren gegangen. Später wanderten hier Teichmolche, Grasfrösche, Erdkröten sowie Wasser- und Seefrösche zu. Für diese Tiere räumten Mitglieder des Bundes Naturschutz jahrelang in mühevoller Kleinarbeit das Verrottungsmaterial aus dem Weiher, und die Feuerwehr pumpte bei Bedarf Wasser aus dem Karlsfelder See nach, bis sich die Gemeinde Karlsfeld 2001 zu einer Generalsanierung mit Lehmauskleidung des Bodens entschloss. Von einem Grundwasserschacht wurde eine Wasserleitung, versehen mit einer Zeitschaltuhr und einer Pumpe, gelegt. So erwachte das Biotop zu neuem Leben.

Im Winter ist das Feuchtbiotop übersät von Spuren im Schnee, so dass der Gedanke einer Konferenz der Tiere greifbar ist. Tatsächlich ist die Konzentration der Lebensbereiche verschiedenster Pflanzen und Tiere an dieser Stelle sehr hoch. Bemerkenswert ist zudem, dass die Tiere den Menschen sehr nahe an sich herankommen lassen. Teichhühner brüten einen halben Meter vom Weg entfernt, Wacholderdrosseln auf der Kiefer über der Schautafel, Amseln hüpfen über den Weg und der bunt gefiederte Buchfink zeigt sich bei seinem typischen Gesang. Die Frösche haben keinerlei Scheu, ihr Sexualleben zur Schau zu stellen. Zu stiller Stunde kommen Kaninchen und Igel aus ihren Verstecken. In aller Frühe bedient sich auch mal ein Eisvogel in diesem Paradies.

Seit 2005 hat nun die Ortsgruppe des Bundes Naturschutz offiziell die Patenschaft übernommen und steckt viel Mühe in die Pflege dieses Juwels. Ohne diese Arbeit würde das Biotop in Kürze wieder verlanden. Damit ginge die Vielfalt verloren, und das Schaufenster in die Natur würde sich schließen. Das wäre ein großer Verlust für das Naturerlebnis und Naturverständnis, welche die vielen Kindergruppen und Spaziergänger hier empfangen.